Der Mieterverband sowie SP und Grüne haben eine Mietpreis-Initiative lanciert, für die derzeit Unterschriften gesammelt werden. Die Initiative fordert, dass ein Mietzins nicht höher sein darf als die tatsächlichen Kosten zuzüglich einer angemessenen Rendite. Zudem sollen die Mietzinse automatisch und regelmässig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Zwar klingt die Idee auf den ersten Blick gut, doch sie spiegelt nicht die Realität wider. Die Schweiz baut heute etwa gleich viele Wohnungen wie vor 20 Jahren, doch die Zuwanderung aus der EU ist massiv gestiegen – dadurch gibt es immer weniger leerstehende Wohnungen. Seit 2021 ist die EU-Bevölkerung in der Schweiz um 11 % gewachsen. Im gleichen Zeitraum sind die Mieten ebenfalls um rund 11 % gestiegen, während die Zahl der leerstehenden Wohnungen um 33 % zurückgegangen ist. Jedes Jahr fehlen deshalb mehr als 8’000 Wohnungen – und ein Ende ist nicht in Sicht.

Die Initiative wird lediglich dazu führen, dass es weniger Anreize für den Wohnungsbau gibt – was die Wohnungsnot noch massiv verschärfen könnte.

Entwicklung seit 2022

Bruttomieten+10 %
Wohneigentumspreise+11 %
Leerstehende Wohnungen-25 %
Reallöhne-2 %
Staustunden+44 %
Arbeitslosigkeit (SECO)+30 %
EU-Bevölkerung in der Schweiz+9 %

Zitat des Monats

«Bis 2026 sind Mietzins-Erhöhungen von über 15 Prozent möglich»

~ Martin Tschirren, Direktor des Bundesamtes für Wohnungswesen