Die Wohnungsnot in der Schweiz spitzt sich weiter zu. In vielen Städten liegt die Leerstandsquote inzwischen bei unter 1 % – in Zürich sogar bei 0,07 %. Was früher als Worst-Case-Szenario galt, ist heute Realität: selbst Menschen mit normalem Einkommen finden kaum noch Wohnraum. Nun prüft der Bundesrat Massnahmen, die bislang als Tabu galten – darunter die Nutzung von Wohnungen im Gebäudetyp „E“1.
Gebäudetyp „E“ erlaubt deutlich tiefere Standards bei Brandschutz, Wärmedämmung, Schallschutz, Fluchtwegen und teilweise sogar bei Raumgrössen. Aktuell gilt dies nur für temporäre oder provisorische Bauten, doch der Bundesrat möchte die Regelung auch auf normale Wohnungen ausweiten. Es wären einfachere und günstigere Gebäude, aber mit reduziertem Komfort und Sicherheitsanspruch:
- Badezimmer ohne Heizung
- Wohnungen ohne Keller- und Estrichabteile
- Reduzierung der Dicke von Stahlbetondecken
- Verzicht auf Lärmschutz
- Container-Siedlungen
- Mobile Module
- Gebäuden aus Holz
Die Debatte zeigt, wie ernst die Lage tatsächlich ist – nicht zuletzt, weil die Zuwanderung aus der EU weiterhin hoch bleibt und mit den Bilateralen III sogar noch deutlich steigen könnte. Alleine in den letzten 12 Monaten ist die EU-Bevölkerung in der Schweiz um satte 2.4% gewachsen!
Trotzdem ist die Einführung des Gebäudetyps E keine Lösung für die Wohnungsnot. Durch die Senkung der Baustandards würde die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt. Sollen wir wirklich wegen unkontrollierter Zuwanderung aus der EU auf Lebensqualität und Wohlstand verzichten?
- https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=101302 ↩︎

